Es gibt Whiskies, die verdienen es, sich Zeit für sie zu nehmen - ihnen fast schon eine gewisse Ehrfurcht entgegenzubringen. Ein Vertreter dieser Art ist der Glenfiddich 40 year old. Nur 600 bis 900 Flaschen von diesem historischen Elixir werden jährlich in einem Verfahren abgefüllt, das man Remnant Vatting nennt. Remnant ist der Englische Begriff für "Überbleibsel" oder "Überrest". Dies darf aber keinesfalls missverstanden werden als Restebowle à la Krambambuli, sondern ist vielmehr ein Verfahren, um die Qualität und das Geschmacksprofil von Jahr zu Jahr möglichst konstant zu halten.
David Stewart, Glenfiddichs Master Blender wählt jedes Jahr die besten über 40 Jahre gelagerten Fässer aus und vermählt sie in einem speziellen Vatting Tank mit dem Remnant, dem Überbleibsel der letzten Abfüllung, welches wiederum ebenfalls aus 40 jährigen Fässern und dem Remnant der vorletzten Abfüllung bestand. So geht es weiter und weiter, zurück bis zur ersten Abfüllung des Glenfiddich 40 year old. Faktisch befindet sich in jeder Flasche Glenfiddich 40y also tatsächlich auch Whisky, dessen Destillationsjahr wesentlich länger als 40 Jahre zurück liegt. Um die Jahrtausendwende begann man, den Glenfiddich 40 abzufüllen, d.h. in jeder Flasche, die seither abgefüllt wurde, ist immer auch Whisky aus der Erstabfüllung enthalten. Wohlgemerkt ist das Glenfiddich Whisky, der dort Ende der 1950er Jahre destilliert und in Fässer gefüllt wurde!
Um den Sinn des Remnant Vattings nachvollziehen zu können, muss man zunächst verstehen, dass sich Whiskyfässer über die Dauer von fast einem halben Jahrhundert aromatisch extrem unterschiedlich entwickeln können. Das Vatting über die Jahre hinweg schafft hier eine gewisse Konstanz im Aromenprofil. Und doch wird sich der Glenfiddich 40y von Jahr zu Jahr immer ein klein wenig unterscheiden, was man auch am wechselnden Alkoholgehalt erkennen kann. Keine Abfüllung wird sein wie die andere, doch allesamt befinden sie sich aromatisch auf dem höchstmöglichen Niveau.
Das Verfahren des Remnant Vattings ist in Whisky- wie auch in Rumkreisen mittlerweile zu einem sehr beliebten Hobby geworden. So haben viele Geneisser zu Hause eine so genannte "Infinity Bottle", quasi eine Flasche die niemals leer wird. In diese werden Reste aus beinahe ausgetrunkenen Flaschen gefüllt und so mit den darin enthaltenen Spirits vermählt. Jede Entnahme aus dem Vatting wird wieder aufgefüllt, wodurch eine stetige, sanfte Änderung der Aromatik vollzogen wird. Ähnliches macht mancher Independent Bottler auf Fass-Level. Fast jeder Bottler der etwas auf sich hält, nennt ein privates Infinity Cask sein eigen.
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