Die Kubanische Rum-Marke Sao Can ist eine mit beeindruckend langer Geschichte. Alles begann mit der älteren Schwestermarke Ron Cubay, die mit der Inbetriebnahme der El Infierno Destillerie im Jahr 1870 ihre Geburtsstunde hatte. Nur 8 Jahre später, im Jahr 1878 wurde die La Vizcaya Destillerie gegründet, die ihren Rum unter dem Namen Sao Can vermarktete. Genau in dieser Destillerie wurde übrigens 1934 der erste Havana Club Rum hergestellt, heute neben Bacardi wohl der weltweit bekannteste Rum.
Bereits 1884 erhielt Ron Cubay mit der San Lino Destillerie eine zweite Produktionsstätte, wie auch Sao Can, jedoch einige Jahre später, als 1921 die Destillerie mit dem schönen Namen Ronera Cardenas eröffnet wurde. Schliesslich stiess 1943 auf Seite Cubays noch die Ronera Central dazu, wodurch die Kapazitäten der steigenden Nachfrage angepasst werden konnten.
1993 wurde La Corporaion Cuba Ron S.A (oder kurz: Cuba Ron) gegründet, die fortan die Herstellung und die weltweite Vermarktung der Rums dieser Destillerien übernehmen sollte. Der Cuba Ron stehen damit die wichtigsten und ältesten "Roneras" des Landes zur Verfügung. Ihr Team besteht aus hochqualifizierten BrennmeisterInnen, die ihr Wissen von Generation zu Generation mündlich und praktisch weitergeben.
Sie alle haben sich dem Erhalt eines der Grundpfeiler der Kubanischen Tradition und Kultur verschrieben: "El Ron Ligero" - der leichte Rum. Dieser Rumstil ist durch das Herkunftssiegel D.O.P. Cuba geschützt und wurde ursprünglich als bekömmlichere Alternative zu dem unter Piraten sehr beliebten, sehr kräftigen "Taffia" geschaffen.
Sao Can ist in Kuba seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt und verbreitet und hat seine Wurzeln in den Zuckerrohrplantagen von Cardenas im Westen Kubas, die seit jeher von der einheimischen Bevölkerung der Aruaco Taino bestellt wurden. Der Name Sao Can ist eine Wortkreation aus zwei kubanischen Cocktails jener Zeit, dem Saoco und dem Canchanchara. Diese beiden Drinks aus dem späten 18. Jahrhundert hatten die Insel bereits lange vor dem Mojito erobert.
Der Saoco ist in seiner Zusammensetzung verhältnismässig einfach getrickt, aber sehr vielfältig im Geschmack. Er besteht im Grunde aus Kokoswasser, Rum und Eiswürfeln und wird vorzugsweise in einer Kokosnuss serviert.
Der Canchanchara war das Getränk der Mambises, deren Namen ihnen von den Spanischen Kolonialtruppen gegeben wurde. Sie waren Guerillakämpfer, die während des kubanischen Unabhängigkeitskrieges zwischen 1868 und 1898 für die Loslösung Kubas von der Spanischen Kolonialmacht kämpften.
Das Getränk wurde entwickelt, um sich aufzuwärmen und sich vor verschiedenen Erkrankungen und Atemwegsbeschwerden zu schützen, indem man Aguardiente mit Honig mischte.